Als Physiotherapeuten sind wir hierzulande weisungsgebunden, d.h. wir dürfen nur auf Anweisung des Arztes behandeln. Es gibt seid einigen Jahren die Möglichkeit eines sogenannten Direktzuganges, also Sie dürfen direkt zum Physiotherapeuten gehen, wenn Sie das für notwendig halten, hat dieser eine Erlaubnisurkunde zum Heilpraktiker auf dem Gebiet der Physiotherapie.
Im August 2018 habe ich die CRAFTA Fortbildung begonnen; bisher alle Module des Grundkurses und die beiden Spezialkurse absolviert.
Ich lerne hier eine spezialisierte Untersuchung und Behandlung von Dysfunktionen und Schmerzen im Kiefer-, Gesichts-, Nacken- und Kopfbereich. Dabei geht es z.B. auch um die Neurodynamik der Hirnnerven. Der Kopf nimmt bisher in der Physiotherapie einen etwas stiefmütterlichen Platz ein. Das praktische und klinische Interesse an der craniomandibulären und -facialen Region nahm bei Physio- und Manualtherapeuten, aber auch bei Logopäden und Zahnärzten in den letzten Jahren stark zu. Vor diesem Hintergrund entstand CRAFTA® (Cranio Facial Therapy Academy). Die Akademie wurde von Harry von Piekartz zusammen mit anderen Initiatoren verschiedener Disziplinen gegründet.
Am 11.09.2022 habe ich die Fortbildung bei Katrin Jonas zum BodyWareness- Counsellor abgeschlossen.
Die Beurteilung der Körperwahrnehmung des Patienten und der Symptome, die aus einer gestörten Wahrnehmung resultieren, sind Gegenstand dieses Kurses, sowie der richtige Einsatz der zur Verfügung stehenden tools.
Jetzt, nachdem ich einen Einblick in diese Thematik bekommen habe, wundert es mich sehr, warum in der Physiotherapie so gut wie ausschließlich mechanisch geübt wird. Wir funktionieren anders! Als Kind sind wir alle von der Rückenlage zum Laufen gekommen ohne das uns jemand gesagt hätte wie das geht. Wir haben es durch Wahrnehmung herausgefunden; noch dazu mit Freude an der Bewegung. Das heißt unsere Sensorik hat sich im Gehirn mit den motorischen Nervenzellen verknüpft. Und so funktionieren wir heute noch.
Allerdings wurden / werden Verknüpfungen wieder getrennt, beispielsweise wenn das aufwachsende Kind durch lange Sitzzeiten in der Schule die Bewegungsfreude unterdrücken muß; was in späterer Ausbildungs- und Berufszeit fortgesetzt wird.
Eine Bewegung so zu gestalten dass sie leicht, angenehm und wohltuend ist, befeuert das Nervensystem und überschreibt alte Muster die mit Schmerz und Anstrengung verbunden sind. Durch diese Art zu üben und andere tools kommt der Mensch wieder zu sich nach Hause in den eigenen Körper.
2023 bin ich ins Wendland gezogen und biete in meinem neuen Zuhause meine Arbeit an, wenn auch nur wenige Stunden wöchentlich.